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Spielfried

Spielplatz neu Denken

English version below.

Als Flaneur und Phänomenologe bin ich durch unzählige Städte gestreift und habe urbane Räume von unterschiedlichster Art entdeckt. Wo treffen sich die Menschen, wo unterhalten sie sich und wo sind sie allein? In meinen Untersuchungen bin ich auf zwei Orte in der Stadt gestoßen, die sich zwar gesellschaftlich an zwei Gegenpolen befinden, aber doch einiges gemeinsam haben. Beide Orte sind offen für alle Menschen, haben einen klar definierten Zweck und sind in ihrer Form geschlossen. Es geht um Spielplätze und Friedhöfe. Beide Orte erhalten ihre Daseinsberechtigung durch ihre Benutzung, sind aber oft verwaist. Nur zu gewissen Tageszeiten, an manchen Wochentagen, für ein bis zwei Stunden, kann man dort Menschen beobachten. Der eine gebaut für den Anfang des Lebens, der andere für das Ende, stehen sie für zwei Pole in der Lebenszeit des Menschen. Gemeinsam haben sie außerdem, dass für beide, die Kinder und die Alten, in unserer Leistungsgesellschaft wenig Platz ist. Zwei Lebensbereiche, die, wenn man ehrlich ist, von den meisten Menschen verdrängt und abgegeben werden an Dienstleister und doch für jeden von großer Bedeutung sind oder werden. Im Gedanken an die Raumknappheit in den Städten und die Beobachtung, dass sowohl der Spielplatz als auch der Friedhof oft nicht genutzt werden, habe ich die Idee des „Spielfrieds“ entwickelt. Eine Verbindung der zwei Orte zum ökonomischen und kulturellen Vorteil gleichermaßen. Wie ein Burgfried in der mittelalterlichen Burg ein Zufluchtsort war, soll der Spielfried ein Rückzugsort sein für die unproduktiven in der Leistungsgesellschaft.

Spielfried

Die Ausgangslage ist einfach. Wir wollen Spielplatz und Friedhof vereinen und zu einem gemeinsamen Ort gestalten. Vorweg muss gesagt werden, dass es nicht nur um Effizienzsteigerung durch bessere Flächennutzung in der Stadt geht. Es geht vielmehr darum, einen Treffpunkt zu schaffen, wo sich Generationen begegnen können und Nachhaltigkeit erlebbar wird. Was hinterlasse ich den zukünftigen Kindern, mit was müssen und dürfen Sie spielen?

 

Friedrich Schiller schrieb:

“Der Mensch entsteht aus Morast, und watet eine Weile im Morast, und macht Morast, und gärt wieder zusammen in Morast, bis er zuletzt an den Schuhsohlen seines Urenkels unflätig anklebt. Das ist das Ende vom Lied – der morastige Zirkel der menschlichen Bestimmung.”

 

Auch ohne diese durchaus pessimistischen Worte kann das Leben als Kreislauf gesehen werden. Die zwei Enden zu verbinden ist da nur logisch. Wenn ich darüber nachdenke, dass ich meine letzte Ruhe auf einen Spielplatz finden könnte auf dem getobt, gespielt und die Welt entdeckt wird, dann erfüllt mich der Gedanke mit Freude. Dieser SpielRuhRaum müsste die Freude verkörpern, die das Leben ausmacht und doch zwei Seiten haben.

Diese Dualität der zwei unterschiedlichen Bestimmungen von Spielen und Trauern zusammenzubringen ist nicht einfach und schlussendlich muss man mit so einem neuen Ort experimentieren um zu schauen was passiert.

Mögliche Ausgestaltung:

Meine erste Idee für eine konkrete Form war eine Kuppel, die aus Beton besteht und viele kleine Öffnungen besitzt. Diese Öffnungen sind gefüllt mit Glaskristallen in unterschiedlichsten Farben, die aus der Asche von Verstorbenen gebrannt wurden. Das Licht fällt durch die Kuppel und lässt den offenen Raum darunter, je nach Tageszeit, in unterschiedlichem Licht leuchten. Der Raum, der so entsteht, kann zum einen für Hinterbliebene und Trauernde interessant sein aber auch als Spielraum seine Kraft entfalten. Die vergangenen Generationen blicken auf die Zukünftigen hinab. Hier entsteht ein wahrer Treffpunkt der Generationen. Am Rande des Spielfrieds steht eine Kapelle, wo die Aussegnung stattfindet und die Trauernden einen ruhigen Ort vorfinden können.

Die Kuppel könnte erweitert werden und in ein Tal münden, sodass eine architektonische Form entsteht, die einer liegenden 8 als Symbol der Unendlichkeit entspricht. In diesem Tal könnten viele unterschiedlichen Felsen und Steine liegen, die als Grabsteine dienen. Zwischen diesen Steinen und Felsen befinden sich Sandplätze, Holzpalisaden und in einer Rinne fließt Wasser, welches sich seinen Weg nach unten bahnt. Kinder können das Wasser umleiten, Staudämme bauen und matschen und einfach zwischen den Steinen spielen. Kinder lieben Unordnung und Spielplätze in denen sie etwas mit ihren Händen tun können. Heutzutage sind Spielplätze oft tot‐designt, entsprechen dem Budget der Stadtverwaltung aber nicht den Bedürfnissen der Kinder.

Die Frage der Ästhetik spielt sicherlich auch eine große Rolle. Wäre es möglich, die ganzen Grabinschriften, nur virtuell erscheinen zu lassen. Das heißt, man könnte nur mit dem Smartphone erkennen, welcher Stein für welchen Verstorbenen steht. Dies hätte den Vorteil, dass die Friedhofsästhetik nicht das ausgelassene Spiel verhindert und doch jeder das Grab finden kann.

So schließt sich der Kreis der Generationen und der Spielfried wird zu einem echten Treffpunkt. Für Glück und Trauer. Für die Zukunft und die Vergangenheit.

Einreichnung: Konzept für den Studentischen Kreativwettbewerb Treffpunkt Spielplatz – Begegnungsräume gestalten (Kategorie Soziokultur) – Baufi24

 

 

Playground rethinking

As a flâneur and phenomenologist, I have roamed through countless cities and discovered urban spaces of the most diverse kind. Where do people meet, where do they converse, and where are they alone? In my research, I’ve come across two places in the city that, while socially located at two opposite poles, have a few things in common. Both places are open to all people, have a clearly defined purpose, and are closed in form. We are talking about playgrounds and cemeteries. Both places get their raison d’être from their use, but are often deserted. Only at certain times of the day, on some days of the week, for an hour or two, can people be observed there. One built for the beginning of life, the other for the end, they stand for two poles in the lifetime of man. They also have in common that there is little room for both, the children and the old, in our achievement-oriented society. Two areas of life which, if one is honest, are repressed by most people and handed over to service providers and yet are or become of great importance to everyone. Thinking about the shortage of space in cities and the observation that both the playground and the cemetery are often not used, I developed the idea of the „play cemetery“. A connection of the two places for economic and cultural benefit alike. Just as a keep was a refuge in the medieval castle, the play keep is intended to be a retreat for the unproductive in the meritocracy.

 

Spielfried

The starting point is simple. We want to unite the playground and the cemetery and make them into a common place. It must be said at the outset that it is not just about increasing efficiency through better use of space in the city. Rather, it is about creating a meeting place where generations can meet and sustainability can be experienced. What will I leave to the future children, what will they have to and be allowed to play with?

 

Friedrich Schiller wrote:

„Man arises out of mire, and wades for a while in mire, and makes mire, and ferments together again in mire, until at last he sticks obscenely to the soles of his great-grandson’s shoes. That is the end of the song – the boggy circle of human destiny.“

 

Even without these thoroughly pessimistic words, life can be seen as a cycle. Connecting the two ends is only logical there. When I think about finding my final resting place in a playground where people romp, play and discover the world, the thought fills me with joy. This SpielRuhRaum would have to embody the joy that is life and yet have two sides.

Bringing together this duality of the two different determinations of play and mourning is not easy and ultimately you have to experiment with such a new place to see what happens.

 

Possible design:

My first idea for a concrete form was a dome that is made of concrete and has many small openings. These openings are filled with glass crystals of various colors, fired from the ashes of deceased people. Light falls through the dome, causing the open space below to glow with different light, depending on the time of day. The space that is created in this way can be interesting for the bereaved and mourners on the one hand, but can also develop its power as a play space. The past generations look down on the future ones. A true meeting place of the generations is created here. At the edge of the play cemetery there is a chapel where the funeral service takes place and the mourners can find a quiet place.

The dome could be extended and open into a valley, creating an architectural form that corresponds to a lying 8 as a symbol of infinity. In this valley could be many different rocks and stones that serve as gravestones. Between these stones and rocks are sandy areas, wooden palisades and in a channel flows water, which makes its way down. Children can divert the water, build and mud dams, and simply play among the stones. Children love mess and playgrounds where they can do something with their hands. Nowadays, playgrounds are often dead-designed, meeting the budget of the municipality but not the needs of children.

The question of aesthetics certainly plays a big role as well. Would it be possible to have all the grave inscriptions, appear only virtually. That is, one could recognize only with the smartphone, which stone stands for which deceased. This would have the advantage that the cemetery aesthetics does not prevent the boisterous game and yet everyone can find the grave.

Thus, the circle of generations is closed and the play graveyard becomes a real meeting place. For happiness and mourning. For the future and the past.

Submission: Concept for the student creative competition Treffpunkt Spielplatz – Begegnungsräume gestalten (category socioculture) – Baufi24

 

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