Spannungsverhältnisse
Als Künstler, Autor und Unternehmer forsche ich an dem Verhältnis von Kunst und Wirtschaft. Ich stehe für einen neuen Kunstbegriff ein, der ökonomische Strukturen entwickelt, nutzt, und verfremdet, um damit selbst Kunst zu machen. Mein Ziel ist es sowohl gesellschaftliche Dogmen zu sprengen als auch Spannungsverhältnisse neu auszuloten und dabei vielfältige Perspektiven aufzeigen. Statt vermeintliche Wahrheiten der Moral oder des Zeitgeistes künstlerisch zu illustrieren, spiele ich mithilfe verschiedenster Formen, Materialien und Strukturen die gegenwärtigen Ökonomien durch. Damit schaffe ich Skulpturen, Installationen, Performances und Essays. Im Folgenden drei verschiedene Auslotungen, welche beispielhaft für meine Arbeit stehen.
In meiner Start[up]Serie habe ich Zerrbilder realer, ökonomischer Verhältnisse und Strukturen geschaffen. Die Grundlage für alle Werke bilden gefundene Bilder, Codes, Daten, Theorien und Symbole der Gegenwart. Diese belasse ich zunächst entweder in ihrer ursprünglichen Form oder verfremde sie, um sie anschließend zu neuen und disruptiven Kompositionen zu arrangieren. Allen ist gemein, dass sie unabhängig des Kunstkosmos funktionieren. Dafür begreife ich die PR-Arbeit und die (ökonomische) Verwertung als essenziellen Teil des Kunstwerks. Es werden von mir erwerbbare Waren produziert oder Partizipationsmöglichkeiten in Form von Performances wie auch immersiver Installationen im öffentlichen Raum gegeben. Mit jedem gekauften Energy-Drink der Religion der Kreativität oder Erwerb des C4RE Zertifikats für Plastic4Future vereinen sich so künstlerische und ökonomische Strukturen zu einer Einheit.
Plastic4Future Offshore Company
Ein Start-up, welches Plastik im Ozean zur ökonomischen Ware macht und sich als radikalen Kreislauf und modellhaften Markt begreift. Die C4RE Zertifikate können Plastik ins Meer bringen oder herausholen. Die Entscheidung haben die Käufer*innen und doch spielt ein Algorithmus gegen die Moral. Siegt der Preis über das Gewissen? Egal, wie man sich entscheidet, bekommt man ein limitiertes Kunstwerk in Form eines C4RE Zertifikats!
Agentur für Nachhaltigkeit und Verschwendung
Verschwendung als Antithese zur Nachhaltigkeit. Was bedeuten die Begriffe im Kontext der heutigen Ökonomie? Die Agentur für Nachhaltigkeit und Verschwendung entlarvt die Nachhaltigkeit als wirtschaftliches Dogma für mehr Wachstum und die Bedeutung von kultureller Verschwendung. Diese manifestiert sich in der Tradition des Künstlers jeden Sonntag einen Kuchen zu backen und diesen mit anderen Künstler*innen und Unternehmer*innen unökonomisch zu teilen. Selbstverständlich mit viel Butter, Zucker und Sahne – dafür aber ohne Gegenleistung und Hintergedanken.
Religion der Kreativität
Braucht es heute noch Kunst? Oder ist die Kreativität die Zukunft? Die Religion der Kreativität ist ein Start-up, welches die Kunst zu Grabe trägt und die Kreativität über alles feiert und verehrt. Dogmatisch, verrückt und urban. Selten wurde die Ideologie der Kreativität so pointiert dargestellt. Für die Follower und unkreativen (Sünder*innen) gibt es unter anderem Ablassbriefe, Energiedrinks und gebrauchte Moderationskarten zu kaufen. Ideologie wird zu Konsum. Selbstdarstellung zu Ökonomie. Lang lebe die Kreativität!
Welche Rolle spielen ökonomische Denkmodelle in der Digitalisierung? Wie beeinflussen technische Möglichkeiten und digitale Systeme die menschliche Wahrnehmung? Welche Potenziale und Risiken ergeben sich durch die Nutzung von Künstliche Intelligenz? In meinen künstlerischen Auseinandersetzungen beschäftige ich mich mit den alltäglichen gesellschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung und schaffe Kunstwerk, die mal für Sensoren funktionieren, das andere Mal Daten in Spekulation verwandeln oder das Publikum eines Kulturfestivals digitalisieren und damit einen Diskurs über digitale Publikumsräume entfacht.
APS
Das ART-PARK-SYSTEM durchbricht die Routine der Fortbewegung und stellt die Frage nach dem blinden Vertrauen in Sensoren und Überwachungstechnik, die uns durch den Alltag begleiten. Was nehmen wir von der Welt wie wahr und können wir auch Kunst nur für die Sensoren machen? Kunst dient dabei als Hindernis in der Smarten-City von Morgen und sorgt für eine kurze Irritation. Sie schärft den Blick für die kleinen Dinge in der Umgebung, irritiert, gefällt und bewegt dort, wo Bewegung ansteht.
SmART City - Vernetze Kommunikationsschichten
Die SmART City ist zwar hochintelligent, funktioniert jedoch nicht nach den üblichen Effizienz- und Steuerungsalgorithmen. Hier wird das Nebensächliche vermessen: Sensoren erfassen die Daten des Unwahrscheinlichen und Unmöglichen in alltäglichen Handlungen und was sonst keine Aufmerksamkeit von den Algorithmen bekommt, wird in Spekulation verwandelt.
AUTOBAHN TEMPO
Diese künstlerische Arbeit reflektiert, wie digitale Technologien den öffentlichen Raum neu definieren und welche neuen Formen der sozialen Interaktion und des kollektiven Erlebens dadurch entstehen.
Wie beeinflussen digitale Systeme und Künstliche Intelligenz unsere Wahrnehmung und unser Verständnis von Realität? Wie verändern sich öffentliche Räume durch die Integration von Technologie, und welche Rolle spielt Kunst in diesem Wandel? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt meiner künstlerischen Arbeiten, die sich mit den Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und digitalen Technologien auseinandersetzen. In meinen Projekten untersuche ich, wie digitale Technologien öffentliche Räume transformieren und welche neuen Formen der Interaktion und Wahrnehmung dadurch entstehen.
Excel-KI
In meinem Projekt „Excel-KI“ verlagere ich ein vertrautes digitales Werkzeug, das ursprünglich für den privaten oder beruflichen Raum konzipiert wurde, in den öffentlichen Raum der Kunst. Indem ich Excel – ein Symbol für die Strukturierung und Verwaltung von Daten – zu einem künstlerischen Medium mache, hinterfrage ich die alltägliche Nutzung von Technologie und schaffe einen Raum für kreative Reflexion. Diese künstlerische Intervention in den öffentlichen Diskurs eröffnet neue Gespräche über die Rolle von Künstlicher Intelligenz in unserem Alltag und in der Kunst.
Aiden - Der erste KI-Kunstkritiker
Mit „AI Critique“ setze ich Künstliche Intelligenz in den Kontext der Kunstkritik und schaffe einen virtuellen öffentlichen Raum, in dem die Rolle der Maschine als Kritiker hinterfragt wird. Wie beeinflusst die Automatisierung von Meinungsbildung unsere kollektive Wahrnehmung von Kunst und Kultur? In welchem Maße kann eine Maschine den öffentlichen Diskurs über Kunst prägen? Durch die kritische Auseinandersetzung mit diesen Fragen trage ich zur Debatte über die Auswirkungen digitaler Technologien auf die kulturelle Öffentlichkeit bei.
AUTOBAHN
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